Rückblick auf die erste AGGFA Tagung Stadtwerke und FTTH am 20. Oktober 2021

Im Zuge des weiteren Ausbaus von Glasfasernetzen spielen Stadtwerke eine wichtige Rolle. Aufgrund bereits vorhandener Infrastrukturen wie Wasser, Strom, Abwasser, Fernwärme oder Gas finden für Erweiterungen oder die Wartung laufend kommunale Tiefbauarbeiten statt. Im Zuge dessen lässt sich schrittweise und kostenschonend eine passive Glasfaser-Infrastruktur aufbauen. Anhand des Wholesale-Modells sind diese Investitionen kurzfristig monetarisierbar und unter Nutzung von bestehenden Fazilitäten u.a. mit Housing-Leistungen sowie Energieversorgung für die aktiven Komponenten der Service-Anbieter sinnvoll zu ergänzen.

Auch der steigende Eigenbedarf von Stadtwerken an leistungsfähigen Datennetzen und digitalen Leitsystemen rechtfertigt die Expansion des Portfolios. Parallel dazu benötigen 5G sowie industrielle Anwendungen im Bereich „Internet of Things“ (IoT) ultraschnelle Netze mit geringen Latenzzeiten und Reserven für die Zukunft – also notwendigerweise Glasfaser. Der ungebrochen rasante Bedarf an Gigabit-Bandbreite, verursacht v.a. durch Bewegtbild-Dienste und Multi-User-Anwendungen (Online-Conferencing, Gaming etc.), bietet langfristige Investitionssicherheit und spricht besonders Kapitalgeber mit langlaufenden Investitionszyklen an.

Schließlich ist heute für die Ansiedlung von Betrieben und Startups eine optimale Telekommunikations-Infrastruktur an den Standorten unbedingte Voraussetzung. Das verstärkte Zusammenwachsen von privaten und beruflichen Lebens-Modellen treibt auch den Bedarf an ultraschnellen Glasfaser-Anschlüssen in traditionellen Wohngebieten.

Alle diese Argumente sprechen eine deutliche Sprache: die durch die öffentliche Hand errichtete flächendeckende Glasfaserinfrastruktur könnte, nein sollte die ureigene Aufgabe von Stadtwerken sein. Die Stadtwerke von Stockholm, Stokab, haben eine solche erfolgreich errichtet.