aggfa Exkursion Liezen & Bruck a.d. Mur
Zwei Tage voller Praxis, Austausch und Zukunftsperspektiven:
Am 1. und 2. Oktober 2025 lud die CMG-AE – Computer Measurement Group (Austria & Eastern Europe) gemeinsam mit Alpen Glasfaser und RML Infrastruktur zu einer Fach-Exkursion in die Regionen Admont (Bezirk Liezen) und Bruck an der Mur ein.
Ziel war es, den teilnehmenden Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Technik und Verwaltung Einblicke in aktuelle Entwicklungen, Geschäftsmodelle und Bauweisen des Glasfaserausbaus in der Steiermark zu geben.
Tag 1: Glasfaser im Bezirk Liezen – Technik trifft Regionalentwicklung
Nach einem herzlichen Empfang im Hotel Spirodom in Admont eröffnete Enrico Radaelli (Unternehmenssprecher Alpen Glasfaser) die Veranstaltung.
In der Begrüßungsrunde sprachen Bürgermeister Christian Haider (Admont), Dr. Eva Stiermayr (RML Regionalmanagement Bezirk Liezen) und Philipp Röhm (Geschäftsführer RML Infrastruktur) über die Bedeutung des Glasfaserausbaus für die regionale Wertschöpfung, Standortattraktivität und digitale Zukunft des Bezirks.
Die Gründung der RML Infrastruktur geht auf die Initiative von Frau Dr. Eva Stiermayr zurück, wodurch die Beteiligung des Regionalmanagement Bezirk Liezen an der RML Infrastruktur mit 10 % begründet ist und das Regionalmanagement Liezen eine zentrale Mittlerrolle zwischen Gemeinden und Netzbetreibern spielt. Der Baukonzessionsvertrag sichert den Gemeinden langfristig die Infrastruktur.
Im Anschluss gab Philipp Röhm in seinem Vortrag „Technisches Konzept der RML Infrastruktur“ detaillierte Einblicke in Netzdesign, Verlegemethoden und Standardbauweisen (Fokus P2P).
Bei der anschließenden Baustellenbesichtigung im Walk & Talk-Format konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Tiefbau, Kabel- und Netzbau sowie einen POP aus nächster Nähe erleben.
Danke an Dr. Eva Stiermayr, Bürgermeister Christian Haider, Philipp Röhm und das RML-Infrastrukturteam für die offenen Einblicke.
Der Tag klang beim gemeinsamen Abendessen im Landgasthof Buchner mit angeregtem Austausch zwischen VertreterInnen von RML Infrastruktur, Alpen Glasfaser und der CMG-AE aus.
Tag 2: Von Admont nach Bruck – Strategien, Standards und Stadtentwicklung
Der zweite Exkursionstag begann mit dem Vortrag „Das Netzkonzept der Alpen Glasfaser“ von John Lisca und Bernhard Deixler, die den Aufbau, die Betriebsführung und das Network Management System ihres Unternehmens vorstellten. Besonders spannend war der neue Ansatz mit Kleinschächten („Hausverteiler“) vor jedem Gebäude und dem Einsatz von Fiber Remote Monitoring.
Im Anschluss präsentierte Heinz Pabisch (CMG-AE) Ergebnisse der TU Wien-Studie „Verlegemethoden nach DIN vs. RVS“, die die Unterschiede in Normen und Bauweisen sowie Optimierungspotenziale im österreichischen Kontext beleuchtete. In der Diskussion wurde ausführlich über die Gestattungverträge zwischen den Gemeinden oder den Wegeerhaltern und den jeweils ausbauenden Unternehmen diskutiert. In diesen Verträgen sollen in fairer Weise die Auflagen der Wegerehalter (RVS) mit den Anforderungen der errichtenden Firmen harmonisiert werden.
Letztlich soll das Ziel ein für ganz Österreich einheitlicher Gestattungsvertrag sein.
Nach der Weiterfahrt nach Bruck an der Mur wurden die Teilnehmenden im Rathaus von Bürgermeisterin Susanne Kaltenegger und Amtsleiterin Mag.a Hirtenfelder begrüßt, die den Glasfaserausbau aus Sicht der Stadtgemeinde vorstellte und auf lokale Herausforderungen einging.
Bei der abschließenden Baustellenbesichtigung gemeinsam mit VertreterInnen der Alpen Glasfaser und der Baufirma Granit konnten die praktischen Umsetzungen, auch der Aufbau der Kleinschächte, hautnah verfolgt werden.
Vielen Dank an Bernhard Deixler, John Lisca, Heinz Pabisch, Susanne Kaltenegger, Mag. Julia Hirtenfelder, Werner Feuchtgraber und ihr Team.
Was man sich merken sollte:
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Unterschiedliche Netzkonzepte: Obwohl die Shareholder größtenteils identisch sind, führen verschiedene Konzepte (Förderlogik vs. eigenwirtschaftlicher Ausbau, PtP vs. hybride Netztopologie) zu sehr unterschiedlichen Ansätzen.
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Größe des Bezirks Liezen: Die enorme Fläche bringt besondere Herausforderungen, eröffnet aber auch Chancen für den ländlichen Ausbau.
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Kooperation & Kommunikation: Das Regionalmanagement Liezen übernimmt eine zentrale Mittlerrolle zwischen Gemeinden und Netzbetreibern.
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Trassenherstellung: Schon ein fehlender Meter Trasse kann einen Anschluss verhindern – Präzision ist entscheidend.
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Baufortschritt & Vermarktung: Der Fortschritt der Bauarbeiten wirkt sich direkt auf die Vermarktung aus: Early Adopters bestellen sofort, andere brauchen mehr Zeit.
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Eigenständige Herstellung (DIY): Überraschenderweise führt die eigenständige Herstellung zu nur sehr wenigen Abbrüchen oder Ausfällen.
Fazit: Austausch, Praxis und Partnerschaft
Die zweitägige Exkursion zeigte eindrucksvoll, wie regionale Kooperationen, technische Innovationen und engagierte Akteure gemeinsam den Breitbandausbau in der Steiermark vorantreiben.
Besonders wertvoll waren die offenen Diskussionen zwischen VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft, Bau und Netzplanung, die Perspektiven für zukünftige Projekte eröffneten.
Die CMG-AE dankt allen Partnern, ReferentInnen und TeilnehmerInnen für den konstruktiven Austausch und die hervorragende Organisation – insbesondere Alpen Glasfaser, RML Infrastruktur, RML Regionalmanagement Bezirk Liezen, der Stadt Bruck an der Mur und der Gemeinde Admont.


